Was uns bewegt
Wohnpflegeheim auf der Zielgerade oder in der Sackgasse?
Mit Beginn der laufenden Legislaturperiode beschäftigt sich die Ortsgemeinde mit der Errichtung einer Wohnpflege. Schließlich hatten alle 3 Fraktionen als Wahlversprechen das Thema „Altwerden in Singhofen“ auf der Agenda.
Für das klassische Modell eines Altenpflegeheimes ist die Ortsgemeinde auch unter Berücksichtigung der kleineren Nachbarorte nicht groß genug.
So blieb die Möglichkeit zu prüfen, ob die vom Land geförderten Sonderwohnformen eine Option für die alternde Gesellschaft in Singhofen sind, ihren Lebensabend im Ort verbringen zu dürfen.
Hier fiel ein in der Errichtung befindliches Projekt in Oberelbert ins Auge. Dort ist mittlerweile eine Wohnpflegegemeinschaft mit 12 Plätzen (Einzelzimmer mit Nasszellen) errichtet.
Dieses Modell imponierte uns, bietet es doch die Möglichkeit einer 24-stündigen Rund-um-Betreuung. Bei einem Besichtigungstermin konnten wir den dortigen Investor auch für eine gleichartige Maßnahme bei uns interessieren.
Es folgten Gespräche mit eventuell in Frage kommenden Betreibern für ein solches Vorhaben.
Auch haben wir Kontakt zum Land RLP aufgenommen, wo wir neben 2 weiteren Gemeinden in die Landesförderung WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe aufgenommen wurden. Hier begleitet uns seither Frau Monika Schneider, Agentur für Wohnkonzepte, Köln.
Im Oktober 2021 haben wir zu einer Bürgerversammlung zum Thema Wohn- und Pflegegemeinschaft in unsere Mehrzweckhalle eingeladen. Die gute Resonanz bestätigte unser Vorhaben, das wir zu dieser Zeit bereits auf der Zielgeraden sahen. Schließlich war der Investor, Architekt Konstantin Hartenstein, und die Betreiberin, die Stiftung Diakonie Friedenswarte, gefunden. Und auch ein passendes Grundstück war ins Auge gefasst.
Mit Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022, der folgenden Energiekrise und den immens steigenden Baukosten änderte sich alles schlagartig.
Eine Wirtschaftlichkeit scheint kaum noch gegeben.
Statt auf die Zielgerade einzubiegen fühlten wir uns in einer Sackgasse.
So mussten wir nach Lösungen suchen, die es für jedermann erlauben später einen Wohnpflegeplatz zu erhalten.
In mehreren Gesprächen mit der Kreisverwaltung wurde deutlich, dass ungedeckte Heimkosten nur dann subventioniert werden, wenn der Mietpreis den ortsüblichen Verhältnissen entspricht. Wird das Vorhaben bei den aktuell schwer zu kalkulierenden Baukosten frei finanziert, dann liegt der erforderliche Mietpreis um ein Mehrfaches über dem ortsüblichen Mietpreis.
Schließlich konnten wir den Investor auf eine Förderfinanzierung des Landes (ISB) aufmerksam machen. Tilgungszuschüsse und Zinssubventionen machen uns optimistisch, dass das Vorhaben trotz aller widrigen Umstände nunmehr umgesetzt werden kann.
Jetzt bedarf es noch der Feinabstimmung zwischen Investor und Betreiberin und vor allem der Bebaubarkeit des ausgewählten Grundstückes, wo wir zwischenzeitlich mit den Grundstückseigentümern übereingekommen sind.
Wir bleiben optimistisch und hoffen auf eine beginnende Umsetzung im kommenden Jahr.